Weihnachtsstern - Poinsettia - Euphorbia pulcherrima Weihnachtssterne ohne "Zimt und Zucker"
Der Weihnachtsstern (zur Familie der Wolfsmilchgewächse,
Euphorbiaceae gehörend) ist zur Kultpflanze für weihnachtliche
Räume geworden, seit er in Deutschland um 1950 erstmals als (gestauchte)
Topfpflanze kultiviert wurde, die auch unter den erschwerten Wachstumsbedingungen
in zentralgeheizten Räumen zurecht kam. Beliebt und vertraut ist die
ursprünglich strahlend rote Form. Daneben gibt es heute auch rosa,
weiße, cremefarbene, schrill pinkfarben oder leuchtend gelb, ja sogar
gekrauste oder auch gesprenkelte Weihnachtssterne oder auch "Adventssterne".
Der Weihnachtsstern ist ein ideales Mitbringsel für viele Gelegenheiten
und "outet den Überbringer als anspruchsvollen Ästheten"
(John Langley). Die Franzosen gaben der Pflanze den Namen: "Etoile d'amour"
("Liebesstern"), denn in Frankreich ist er ein beliebtes Geschenk zum Muttertag;
um Weihnachten herum verkauft man ihn dort dann als "Rose de Noel".
Was wir zwischen November und Februar als vermeintliche
Blütenpracht bewundern, sind übrigens die sogenannten Hochblätter
an den äußeren Zweigen; die echten Blüten der beliebten
Pflanze sind klein, grün und unauffällig.
Beheimatet ist die Pflanze in Mexiko, deshalb
wird sie auch "Stern der Azteken" genannt. Am 12.12. feiert man in den
USA den Poinsettia-Tag... und so wird auch in manchen deutschen Floristik-Geschäften
Werbung mit dem "Poinsettia - Tag" gemacht.
Die Legende erzählt daß die kleine
Pepita, ein armes Mädchen aus Mexiko am Weihnachtsabend kein Geschenk
für das Jesuskind hatte, daß sie ihm in die Krippe der Kapelle
legen konnte. Ratlos kniete sie sich ins Gras neben dem Weg und pflückte
ein paar Gräser und fertigte daraus einen kleinen Blumenstrauß.
Verlegen und mit ein paar Tränchen im Gesicht betrat sie die Dorfkapelle.
Als sie jedoch ihr Geschenk in die Krippe legte, wurde plötzlich
aus den Gräsern ein Strauß voll roter Blüten. Jeder,
der dies sah, glaubte an ein Wunder - es geschah vor seinen Augen.
Wunder geschah vor seinen Augen. Und von diesem Tag an hießen die
kräftig roten Blumen "Flores de Noche Buena" - "Blumen der Heiligen
Nacht", da sie jedes Jahr zur Weihnachtszeit blühten.
Eine andere Legende erzählt, daß
ein Trapper einem Indianer eine Pflanze abgeluchst und ihn beim Bezahlen
betrogen habe. Daraufhin sandte ihm der empörte Indianer einen Fluch
nach:
"In Zukunft sollen die Blätter die
Farbe deines Blutes tragen!"
Und so wurde der Weihnachtsstern rot...
Und noch eine andere Legende um diese Pflanze
berichtet, daß „Cuitla-xochitl“ ( was "Blüte mit Blättern,
die so stark wie Leder sind“, bedeutet.) die Lieblingsblume des Azteken-Herrscher
Montezuma war und dieser glaubte, daß die tiefroten Hochblätter
aus den Blutstropfen des gebrochenen Herzens einer unglücklich verliebten
aztekischen Göttin entstanden seien. Die Sage verbreitete sich bis
nach Europa, wo man z. B. an den französischen Fürstenhöfen
die Pflanze darum auch „Stern der Liebe“ (Etoile d`amour) nannte.
Der Naturforscher Alexander Freiherr
von Humboldt brachte den Weihnachtsstern von seiner Amerikareise erstmals
nach Europa. In der Natur wächst der Weihnachtsstern strauchartig
und wird in seiner Heimat einige Meter hoch.
Den Namen Euphorbia erhielt die Gattung nach
Euphorbos, der Leibarzt des Königs Juba von Mauretanien war.
Der Artname pulcherrima stammt aus dem lateinischen
und bedeutet "sehr schön".
Als "Poinsettia" ist der Weihnachtsstern nach
dem amerikanischen Botschafter in Mexiko, Joel Robert Poinsett, der sie
Anfang des 19. Jhds. in die USA einführte, benannt worden.
Inzwischen gibt es etliche Züchtungen - in allen Farben.
Beim Kauf eines Weihnachtssterns sollte man
darauf achten, dass die Hochblätter zwar bereits ausgefärbt,
die Blütenknospen in der Mitte aber möglichst noch geschlossen
sind oder sich gerade erst öffnen. Das ist die beste Gewähr für
Frische und dafür, daß die Zimmerpflanze noch über einen
langen Zeitraum hinweg blühen wird. Für den Transport muss der
Weihnachtsstern in der kühlen und frostigen Zeit gut verpackt werden
- mehrere Lagen Zeitungspapier sind ideal, sonst hat man nicht viel
Freude daran.
Nach der Blüte wird Verblühtes abgeschnitten
und das Gießen eingestellt. Iim Frühjahr gibt man dann die Pflanze
in frische Blumenerde, steigert aber die Topfgrösse nicht. In grösseren
Töpfen würde der Weihnachtsstern viele Blätter, aber
nur wenige Blüten und Hochblätter entwickeln!. Man sollte dem
Weihnachtsstern jeweils nur fünf Triebe lassen. Diese Triebe
regelmässig stutzen, damit sie sich möglichst oft verzweigen
und die Pflanzen buschiger wachsen.Ab Juni bis Oktober wieder düngen.
Als eine so genannte "Kurztagspflanze" benötigt
der Weihnachtsstern zur erneuten Blütenbildung mindestens zwölf
Stunden absolute Dunkelheit pro Tag. Deshalb stülpt man ab Oktober
täglich abends eine lichtundurchlässige Haube (z. B. einen Karton)
darüber, um das Licht entsprechend lange auszusperren. Ein winziger
Lichtstrahl kann den Lohn aller Bemühungen zunichte machen!
Hinweis: Immer wieder
darauf hingewiesen, daß es durch den Milchsaft von Euphorbien (wozu
der Weihnachtsstern gehört) bei Hautkontakten zu starken Reizungen
kommen (wird in einigen Ländern zu Hautenthaarung benutzt) und daß, Pflanzenteile
in den Mund genommen, zu vergifttungsähnlichen Erscheinungen
führen würden. Doch es heißt auch, daß diesem Mitglied der Pflanzenfamilie,
dem Weihnachtsstern, über die Jahrhunderte durch züchterische
Veredlung das "Gift" in seinem Saft abhanden gekommen sei.
siehe auch: Euphorbia - Pflanzen
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