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Aardapfel, Ärdäppel, Bramburi, Bumser, Erdapfel, Erdbirne, Erpele,
Grumbiere, Grundbirn, Hackfrucht, Herdapfel, Inkatrüffel, Krumbirn,
Krumbiir, Nugel, Pudel, Tartuffli
Nun ist die Kartoffel keine "Zauberpflanze" im eigentlichen Sinne... doch
lesen Sie selbst, warum sie eine Aufnahme in die Zauberpflanzen-Homepage
verdient...
Kartoffelsorten - Fotogalerie hier! Zuerst zum Namen: Als die Kartoffel durch die Spanier um 1550 nach Europa eingeführt wurde, galt sie zunächst als Heilpflanze und Zaubermittel . Die Spanier gaben der Pflanze, die sie für Trüffel hielten, auch fälschlicherweise den Namen Taratoufli (heute patata), bei den Italienern dann später tartifole -- heute batata; daraus wurde im deutschen Volksmund die Tartuffel, Artuffel, Kartuffel und schließlich Kartoffel. Die deutsche Bezeichnung Tartuffli erinnert noch an die Verbindung mit den Trüffeln. In England heißt sie Potato, in Frankreich: Pomme de Terre in Spanien: Patata, in den Niederlanden: Aardappel und in Dänemark: Tardapel. Weil sie mehrmals im Jahr mit mehr Erde zugeschüttet, also gehackt werden muß, damit sie nicht durch zu viel Feuchtigkeit fault, hieß sie auch "Hackfrucht". "Tuberosum" bedeutet knollig. Sie gehört zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanacee) und ist - in ihren Samen und oberirdischen grünen Teilen durch das enthaltene Solanin - stark giftig! Nur die nicht-grünen Pflanzenteile die unterirdischen Knollen sind frei von Solanin und damit essbar. Die Bauern weigerten sich deshalb lange, das giftige "Teufelszeug" anzubauen; erst die Hungersnöte nach dem Dreißgjährigen Krieg führten in Deutschland zur allgemeinen Verbreitung. Lange Zeit hatte die Kartoffel dann ihren Ruf weg, nur für`s "Arme-Leute-Essen" gut zu sein (auch das Bild Van Gogh`s spielt darauf an). Van Gogh Die Kartoffelesser
Man sagt dem König von Preußen, Friedrich II (Friedrich der Große, "Der Alte Fritz") nach, in Deutschland für die Verbreitung der Kartoffel gesorgt zu haben. Er hat die ersten Kartoffelfelder von Soldaten bewachen lassen, damit die Bauern von der Kostbarkeit dieser Frucht überzeugt würden. Die Bauern haben dann wie bezweckt, dieKartoffeln hinter dem Rücken der Soldaten geklaut, gegessen und schließlich selbst angebaut. Die Verehrer Friedrichs II. sollen angeblich bis heute sein Grab neben dem Schloss Sanssouci regelmäßig mit Kartoffeln schmücken. Sicher ist, dass Friedrich der Kartoffel mit der Verodnung vom 24.3.1756 an alle preußischen Beamten, sämtlichen Untertanen den Kartoffelanbau "begreiflich" zu machen, zum Durchbruch verhalf. Der bayerische Erbfolgekrieg (1778/1779) ist auch als "Kartoffelkrieg" bekannt. König Friedrich II überzeugt sich von der Durchsetzung seines Kartoffelbefehls) von Robert Müller, gen. Warthmüller (1859-1895) - siehe auch Video Die Kartoffel (man teilt sie ein in Früh- und Spätkartoffeln oder festkochend und mehlig) wird auch zu Stärke und Alkohol verarbeitet oder zur Fütterung von Nutztieren. Es gibt nur noch wenige Sorten, die man im Laden kaufen kann, deshalb widmet sich z. B. der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzen der Verbreitung der selten gewordenen Sorten. Man vermehrt sie durch "Saatkartoffeln", besonders gepflegte und ausgesuchte Knollen, nicht durch Samen. An Maria Himmelfahrt, dem Tag der Kräuterweihe (15. 8.) soll man die Kartoffeln vom Feld holen, denn dann ist man gegen neun Krankheiten geschützt.... Die Kartoffel in der Küche
Man kann die Kartoffel heute nicht hoch genug loben. Deshalb haben die
Kölner den Erdapfel mit dem Apfel und gebratener Blutwurst zu einem
göttlichen Gericht vereint - sein Name "Himmel und Äd" - Himmel
und Erde! "Himmel und Erde") ist ein schon seit dem 18. Jahrhundert
bekanntes Gericht. Dem lustvollen Vermengen von Kartoffeln und Äpfeln
verdankt diese Spezialität ihren Namen. Die Äpfel stehen für
den Himmel, die Kartoffeln für die Erde; erstere wachsen bekanntermaßen
in den Himmel, letztere in die Erde hinein (und heißen daher und
wegen ihrer rundlichen Form auch "Erdäpfel"). Dazu kommen als weitere
Grundbesteile - je nach Variante - gebratene Blutwurst ( (Flönz))
und geröstete Zwiebeln dazu.
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| Um 1960 warb die junge Marilyn Monroe auf diesem Plakat für
die "Kartoffel-Weltausstellung
im US-Staat Idaho. (Herzlichen Dank für Info Herrn Bert Stenger Email: eduard.stenger@gmx.net) und für das Bild an das Kartoffelmuseum München) |