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Petroselinum crispum Petersilie

Rosen

Apium, Bittersilche, Bockskraut, Eppich, Peterlein, Peterling, Stehsalat, Suppenwurzel

In Ägypten spielte Petersilie im Totenkult eine Rolle; man bestattete die Toten mit Kränzen aus Eppich und Petersilie. Herkules soll sich auf Festen mit einem Petersilienkranz geschmückt haben, Petersilienkränze spielten damals die gleiche ehrende Rolle wie später der sprichwörtliche Lorbeer. Die Griechen trugen bei festlichen Anlässen Petersilienkränze auf ihren Köpfen, um der Trunkenheit vorzubeugen (!). Die vitamininreiche Petersilie galt im Mittelalter als Hexen- und Geistervertreiber, gleichzeitig als Unglückskraut und als Arznei gegen die verschiedensten Gebrechen.

Der Preßsaft von frischen Blättern der Petersilie schützt die Haut vor Mückenstichen.

Petroselinum crispum Petersilie Foto Brandt


In der Kräuterheilkunde wird sie angewendet bei Leberleiden (Gelbsucht), Erkrankungen des Urogenitaltraktes (Zystitis, Prostatis).
Hildegard von Bingen schrieb: "Wer im Herzen oder in der Milz oder in der Seite Schmerzen leidet- der koche Petersilie in Wein, unter Zugabe von etwas Weinessig und reichlich Honig und seihe durch ein Tuch ab. Den so zubereiteten Herzwein trinke er oft , und es heilt ihn." Der Herzwein von Hildegard ist ein Universalherzmittel, bei Herzschmerzen, nach Herzinfarkt, Herzklappenfehler, Altersherz, Basistherapie und Entgiftung. Das Rezept dazu: 1 l Rotwein mit 1-2 Eßl. Weinessig, 7 Stengel Petersilie in einen Topf geben und bei geschlossenem Deckel 10 Minuten leicht köcheln lassen. Dann den Honig hinzugeben und nochmals 5 Minuten köcheln lassen. Den Herzwein nun durch ein Sieb gießen und in Flaschen abfüllen. Im Kühlschrank aufbewahren. Anwendung und Dosierung: 1-2 Schnapsgläser pro Tag trinken (darauf achten, daß man die Wurzeln von der "Krause Petersilie" nimmt - nicht Wurzelpetersilie ! Außerdem nur Imkerhonig und nur guten Weinesssig (6%igen), sonst ist die Wirkung des Rezeptes hin !) (Quelle)

Petersilie braucht so lange zum Keimen, weil sie nach altem Aberglauben neunmal zurück zum Teufel geht. Aber das kann man verhindern, indem man sie am Karfreitag aussät! Das ist der einzige Tag des Jahres, an dem der Teufel machtlos ist...
Wenn die Petersilie nicht aufgeht, wird bald die Person sterben, die sie gesät hat; auch das glaubte man früher.

Petersilie ist eines der beliebtesten konventionellen Küchenkräuter der Gegenwart, das man frisch (aus dem Garten von April bis Oktober) oder getrocknet verwenden kann. (Darf aber nie mitgekocht werden!). Die italienische Petersilie – P. crispum v. neapolitanum - mit einfachen glatten Blättern und hervorragendem Aroma ist noch besser als die bei uns üblichen gekräuselten Sorten.
Rezepte mit Petersilie

Das Küchenkraut läuft - in der richtigen Verwendung - zum außergewöhnlichen Stimulans auf. Lechthaler überschreibt eines seiner Kapitel in einem Kochbuch: "Der sündige Sud des Suppenkrauts oder warum ausgekochte Liebende darin den idealen Treibstoff für Triebe erkennen". Die "Consomme double" (doppelte Kraftsuppe) baut Männer vorher und nachher auf!

Den Kriegern Athens war Petersilie in Kampfzeiten verboten, weil man glaubte, daß sie sexuelle Energien aufheizte.

In der "Odyssee" steht zu lesen, daß die Insel der Nymphe Kalypso, als sie Odysseus verführte, mit einem Teppich von Petersilie bedeckt war.

Im Mittelalter galt die Petersilie als Hexenkraut und aphrodisisch wirkende Pflanze. Ihre Wurzeln wurden im Mittelalter in die erotisierend wirkenden Flugsalben gemischt und den Philtren, den Liebesgetränken zugesetzt. Zum heute noch wirkungsvollen Aphrodisiakum wird sie durch den anregenden Wirkstoff Apiol.
Petersilie wurde deshalb auch den Philtren, den Liebesgetränken zugesetzt. Eine Nebenwirkung des Liebesappetitmachers (Name: "Stehsalat") war, daß mit der Frequenz der Liebesnächte auch die Wahrscheinlichkeit wuchs, schwanger zu werden. Und so kam wiederum die Petersilie zum Zuge.
"Petersilie hilft dem Mann aufs Pferd, den Frauen unter die Erd"
hieß es, denn Männer wurden durch sie sexuell angeregt,
Frauen dagegen benutzen sie - wie den Dill - als Abtreibungsmittel.
Auf diese Nutzung als Abtreibungsmittel (meist allerdings des Petersiliensamens) beruht auch der alte
(also gar nicht so harmlose) Kinderreim:

"Petersilie, Suppenkraut, steht in unserm Garten,
unser [Liesel] ist die Braut, kann nicht länger warten.
Roter Wein, weißer Wein, morgen soll die Hochzeit sein". (Melodie)
Der rote Wein steht für Menstruation, der weiße für das Sperma.
Damals nannte man auch die Gassen, in denen Prostituierte ihr Handwerk betrieben (und die also Petersilie im oben erwähnten Sinne oft benutzten) "Petersiliengassen", "Petersilienstraße" - oder "Petersilienmeile". "Es hält Petersilie frei" hieß es auf dem Dorfe, wenn ein Mädchen keinen Tänzer bekam.

Bei Hochzeiten wurde Petersilie verräuchert, um böse Geister und Unglück von den frisch Vermählten fernzuhalten. Beim Räuchern wirken Petersilienblätter reinigend, desinfizierend und harmonisierend; man kann sie gut mit Thymian, Salbei, Kalmus, Ysop und Myrrhe mischen.


Kräuterschild Petersilie

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Text und Design: Maria Mail-Brandt URL: www.zauber-pflanzen.de